Bevölkerungsregister 1870–1931

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Meldekarten

Grundinformationen

Eine Meldekarte wurde für jede Familie (und jede alleinstehende Person) ausgestellt, die sich dauerhaft oder vorübergehend in Poznań aufhielt. Dies bedeutet, dass auch Personen, die nur kurzzeitig in Poznań wohnten, verpflichtet waren, sich bei der zuständigen Behörde anzumelden. Bis 1918 wurde die Kartei von deutschen Beamten geführt, die nicht unbedingt der polnischen Sprache mächtig waren. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache sind alle Daten mit einer gewissen Vorsicht zu behandeln. Bei den Meldekarten handelte es sich nicht um Primärdokumente (wie z.B. Geburts-, Heirats- oder Sterbeurkunden), daher konnten die eingetragenen Namen, Daten und Orte der Geburt oder Heirat manchmal erheblich von den korrekten Daten abweichen. Der Beamte, der die Informationen aufnahm, betrachtete die Angaben, die ihm von den Einwohnern gemacht wurden, wahrscheinlich als richtig, ohne sie immer überprüfen zu können.

Erläuterung von Begriffen und Rubriken

Jede Karte trägt oben einen Familiennamen. Daneben findet sich in der Regel eine von den Archivaren mit Bleistift eingetragene fortlaufende Nummer der Karte in der Box. Weiter unten wurden die Vornamen der Eltern (und der Geburtsname der Mutter) eingetragen, wobei sie dort nicht in allen Fällen zu finden sind.

Als erste Person wurde auf der Karte immer das Familienoberhaupt eingetragen. In den übrigen Rubriken: Ehefrau und Kinder (Tochter, Sohn), wenn sie zusammenlebten. Die Rubrik „Ordnungs-Nr.” enthält die laufende Nummer (Ordnungsnummer). Mitunter zeigte das Symbol eines Kreuzes links von der Nummer an, dass das betreffende Familienmitglied gestorben war.

Die Rubrik „Familien- und Vornamen” enthält den Nachnamen und den Vornamen (oder nur den Vornamen, wenn der Nachname der nachfolgenden Personen mit dem des Familienoberhauptes übereinstimmt). Den Namen folgte bisweilen das Heirats- oder Sterbedatum (z.B.: „Am 1.1.99 gestorben / verstorben”) und bei Personen im wehrpflichtigen Alter auch die Angabe, dass sie zum Militär eingezogen wurden („zu Militär”). Auch der Auszug der Kinder wurde mit Angabe von Ort und Datum vermerkt.

Die dritte Rubrik „Stand” enthält den Beruf, den sozialen Status (gelegentlich) oder die Beziehung zum Familienoberhaupt (Frau, Tochter, Sohn).

Die Spalten „Geburtstag/-Monat/-Jahr” enthalten das Geburtsdatum. Die Jahreszahlen wurden in der Regel mit den letzten zwei Ziffern notiert. In vielen Fällen können die eingetragenen Daten von den tatsächlichen Daten abweichen. Manche Einwohner, insbesondere diejenigen von außerhalb von Poznań, konnten sich entweder nicht an ihre Geburtsdaten erinnern oder haben die Beamten absichtlich irregeführt. Dieser Umstand sollte berücksichtigt werden, und die Daten sollten nicht unkritisch hingenommen, sondern durch die entsprechenden Geburtsurkunden bestätigt werden.

Die Rubrik „Geburtsort” enthält den Geburtsort und den Bezirk bzw. das Land (im Falle von Ausland, wie beispielsweise dem russischen Teilungsgebiet). Man darf nicht vergessen, dass Poznań damals weniger als 70 km von der russischen Grenze entfernt war. Im Hinblick auf den Geburtsort kann es vorkommen, dass eine Person als Geburtsort die Gemeinde angab, in der sie aufgewachsen war, und tatsächlich in einer anderen Gemeinde geboren wurde. In jedem Fall soll ein Versuch unternommen werden, die Geburtsurkunde ausfindig zu machen und so die Daten zu verifizieren.

Die Rubrik „Persönliche Verhältnisse” enthält zusätzliche Kommentare und Anmerkungen, während in der Rubrik „Wohnung” Angaben zu Daten und Wohnorten zu finden sind. In der Regel wird die Auflistung mit dem Datum der Ankunft in Poznań eröffnet, anschließend werden weitere Wohnadressen angegeben. Neue Einwohner zogen üblicherweise bei Verwandten oder Freunden ein, und erst wenn sie eine Familie gründeten oder es ihre finanzielle Lage erlaubte, mieteten sie eine eigene Wohnung. Es gibt mehrere Webseiten mit deutschen Straßennamen im Internet – erwähnenswert ist das Verzeichnis unter Poznanczyk.com oder die Studie „Nazwy ulic w Poznaniu” („Straßennamen in Poznań”) von Zygmunt Zaleski aus dem Jahr 1926.

Das Lesen der altdeutschen Schrift kann mit der „Tabelle der altdeutschen Buchstaben” von Liliana Molenda oder dem Buch „Alte Berufe und Status. Deutsch-polnisches Glossar mit Beispielen von handschriftlichen Einträgen aus den Akten der preußischen Standesämter in Großpolen (1874-1918)” derselben Autorin erleichtert werden. Das Buch ist über die Webseite erhältlich.